Die Voraussetzungen für den Job sind mehr als niedrig, das Gehalt dafür umso praller? Mit dieser Stellenanzeige, können Sie schnell zum Esel werden, oder besser zum Money Mule.
Ein Job, der sich problemlos von zuhause aus erledigen lässt, gute Bezahlung, ein Bewerbungsgespräch ist eigentlich auch nicht nötig, nach Qualifikationen wird nicht gefragt, nur ein Bankkonto sollte man haben.
Dieser Job klingt zu gut, um wahr zu sein. Und das ist er auch.
Kriminelle nutzen solche Jobangebote, um Menschen anzuwerben unwissentlich Geld zu waschen.
Falls Sie in mit einem solchen Finanzagentenjob in Berührung kam, melden Sie uns den Fall – wir würden Ihre gerne Geschichte erzählen um Bewusstsein für konkrete Fälle zu schaffen.
Warum wird Geld eigentlich gewaschen?
Geld wird schmutzig, wenn es aus illegalen Quellen stammt, zum Beispiel aus Handel mit Drogen, Glücksspiel oder Betrug. Die Kriminellen müssen das Geld erst in den legalen Geldkreislauf bringen. Aber Geldfluss ist nachvollziehbar. Zumindest solange das Geld nur in einem Land fließt. Sobald es ins Ausland transferiert wird, ist das schon sehr viel schwerer. Schon Rechtshilfegesuche der Staatsanwaltschaft an Nachbarländer können bis zu 18 Monate dauern. Und bis dahin ist das Geld von Konto zu Konto in die Weite der Betrug-Infrastruktur geflossen. Nichts mehr zu machen. Dadurch, dass Money Mules die Gelder ins Ausland verschieben, sind auch die wahren Täter kaum zu ermitteln. Aber auch die Finanzagenten selber machen sich in vielen Fällen strafbar.
Money Mule- oder der Geldesel
Der Geldesel bringt das Geld von Konto zu Konto. Er ist das Transportmittel der Geldwäsche. Im Rahmen der vermeintlichen Anstellung ist es die Aufgabe des Money Mules , über ihre eigenen Bankkonten Geld weiter zu leiten. Entweder durch Abhebung und dann postalischer Versendung, über einen Geldtransfer-Service, oder inzwischen vermehrt durch Umwandlung in Kryptowährung.
Love Scam- statt wahrer Liebe wahrhafter Betrug
Über hub Dating- Portal kennengelernt, und für den ersten Besuch wird Geld überwiesen. Das soll an die “Familie” weitergeleitet werden für das Flugticket. Auch hier gilt, wenn sich eine Finanztransaktion seltsam anfühlt, ist im Zweifel auch was faul. Und auch hier ist nicht nur das Risiko des Herzschmerzes hoch, sondern auch die Staatsanwaltschaft könnte sich wegen der begangenen Geldwäsche bei Ihnen melden.
Rechtslage
Finanzagenten und Finanzagentinnen sind zwar nicht direkt in die kriminelle Handlung involviert, machen sich aber der Geldwäscherei schuldig. Denn sie unterstützen Kriminelle darin, Gelder zu verschieben und damit zu “waschen”.
Schon reingefallen?
Haben Sie das Gefühl, Ihr Nebenjob könnte Geldwäsche sein? Informieren Sie Ihre Bank und die Polizei über die Transaktionen. Denn dies wirkt sich im Zweifel positiv auf alle Verfahren aus, und so erhält die Polizei außerdem wichtige Hinweise zum Ausmaß dieses Deliktes. Zusammenhänge und Ermittlungsansätze können so gefunden werden.
Melden Sie unbedingt auch uns Ihren Fall: So können wir Andere vor der Betrugsmasche warnen!
- Bei lukrativen Jobangeboten, mit schnellem, hohem Verdienst, ohne Arbeitsaufwand sollten Sie besonders misstrauisch sein.
- Niemals Geld von Ihrem Konto abheben oder weiterleiten, wenn Sie die Herkunft nicht zweifelsfrei kennen.
- Stellen Sie Ihr Bankkonto nie Dritten zur Verfügung
- Grundsätzlich gilt: Bei allen Angeboten oder Anfragen, bei denen das persönliche Konto zur Abwicklung genutzt wird, sollte man kritisch sein.
Schützen Sie Andere:
Sollten Sie bei der Jobsuche auf ein solchen Money Mules Stellenangebote stoßen, bei denen man auf das eigene Bankkonto Gelder empfangen und in irgendeiner Weise weiterleiten soll, melden Sie dies hier. Auch eine Meldung auf der Online-Wache der Polizei schadet nicht.